Parodontitis

Zahnfleisch­erkrankungen – Häufig, aber behandelbar

Schätzungen zufolge leiden etwa 80 % der Bevölkerung an Zahnfleischentzündungen (Gingivitis). Etwa 52 % der 35- bis 44-Jährigen und 65 % der über 65-Jährigen sind von Parodontitis betroffen. Beide Erkrankungen können zu Zahnverlust, Knochenabbau und anderen gesundheitlichen Komplikationen führen, lassen sich jedoch mit rechtzeitiger Behandlung stoppen. Wir analysieren Ihr individuelles Risiko für Parodontitis und beraten Sie zu präventiven und therapeutischen Maßnahmen.

Parodontitis

In Deutschland gehen mehr Zähne durch Parodontitis als durch Karies verloren. Sie ist eine unterschätzte Gefahr für Zähne und Gesundheit. Hauptursache dafür sind bakterielle Zahnbeläge (Plaque) und Zahnstein. Werden diese Ablagerungen nicht regelmäßig entfernt, können sie Entzündungen im Zahnfleisch verursachen. Mit der Zeit dringen die Bakterien tiefer in das Zahnhaltegewebe ein und bilden sogenannte Zahnfleischtaschen. Diese bieten ideale Lebensbedingungen für Bakterien, die von der Zahnbürste nicht erreicht werden können. Unbehandelt führen die Entzündungen zu Knochenabbau und schließlich zum Zahnverlust.

Parodontitis ist eine chronische, entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparats, die eine lebenslange Betreuung erfordert. Sie beginnt oft schleichend und ist im Frühstadium schmerzfrei. Erste Anzeichen können Zahnfleischbluten, Schwellungen, Mundgeruch oder Zahnfleischrückgang sein. Ohne rechtzeitige Behandlung schreitet die Erkrankung unbemerkt fort, führt zur Bildung von Zahnfleischtaschen und zum Abbau des Kieferknochens. Raucher haben ein besonders hohes Risiko, eine Parodontitis zu entwickeln, da Nikotin die Durchblutung des Zahnfleisches verringert und die Immunabwehr schwächt.

Parodontitis ist nicht nur ein lokales Problem, sondern ein gesundheitlicher Risikofaktor für den gesamten Körper. Sie steht bspw. in Verbindung mit:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z.B. erhöhtem Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall),
  • Diabetes (schwierigere Blutzuckerkontrolle),
  • Frühgeburten bei Schwangeren und niedrigem Geburtsgewicht der Neugeborenen.

Wird Parodontitis frühzeitig erkannt, kann sie durch eine gezielte Therapie gestoppt werden. Die Behandlung umfasst:

  1. Professionelle Zahnreinigung (PZR): Entfernung von Zahnbelag und Zahnstein, insbesondere aus den Zahnfleischtaschen.
  2. Instruktion zur Mundhygiene: Schulung zur optimalen häuslichen Zahnpflege.
  3. Regelmäßige Nachsorge: Engmaschige Kontrolltermine und professionelle Zahnreinigung (PZR), um den Zustand stabil zu halten.

Eine erfolgreiche Behandlung setzt immer die aktive Mitarbeit des Patienten voraus. Da Parodontitis eine Infektionserkrankung ist, sollte auch der Partner untersucht und bei Bedarf behandelt werden. Ein nicht behandelter Partner kann eine erneute Infektionsquelle darstellen und den Therapieerfolg gefährden.

Behandlungsablauf bei Parodontitis

Die Behandlung erfolgt in mehreren Phasen, um die Entzündung zu stoppen und das Gewebe zu stabilisieren.

Phase 1: Vorbereitung

Die Behandlung beginnt mit einer umfassenden Untersuchung des Zahnfleisches. Dazu gehören:

  • Die Messung der Zahnfleischtaschen zur Bestimmung des Entzündungsgrades.
  • Röntgenaufnahmen, um das Ausmaß der Erkrankung zu beurteilen.

Im Anschluss erfolgt eine professionelle Zahnreinigung, bei der Zahnbeläge und Zahnstein entfernt werden, da diese die Hauptursache für die Entzündung sind. Abhängig vom Schweregrad der Parodontitis kann eine weitere Reinigung notwendig sein.

Im parodontologischen Aufklärungs- und Therapiegespräch werden dem Patienten die Ursachen, die Untersuchungsergebnisse und die Behandlungsmöglichkeiten erläutert. Zudem erhält er Anleitungen zur verbesserten Mundhygiene, um eine optimale Grundlage für den Behandlungserfolg zu schaffen.

Phase 2: Hauptbehandlung

In dieser Phase erfolgt die gründliche Reinigung der Zahnfleischtaschen unter örtlicher Betäubung, um bakterielle Ablagerungen und entzündetes Gewebe zu entfernen. Dies geschieht mit speziellen Instrumenten und trägt dazu bei, die Infektion zu stoppen.

Zusätzlich wird nach dem Konzept der „Full Mouth Disinfection“ gearbeitet. Dabei werden nicht nur die Zahnfleischtaschen gereinigt, sondern auch andere Bereiche im Mundraum wie die Zunge, das Zahnfleisch oder die Gaumenmandeln. Dies dient dazu, eine erneute Besiedelung der gereinigten Bereiche durch Bakterien aus anderen Infektionsquellen zu verhindern.

Phase 3: Nachsorge

Die Nachsorge ist entscheidend für den langfristigen Behandlungserfolg. In den ersten zwei Monaten werden antibakterielle Spülungen, Sprays oder Gele eingesetzt, um eine erneute Infektion zu vermeiden. Die Auswahl der Produkte und die Anwendungsdauer werden individuell festgelegt.

Nach etwa zwei Monaten findet eine Kontrolluntersuchung mit einer weiteren professionellen Zahnreinigung statt. Dabei wird überprüft, wie gut die Behandlung gewirkt hat, und es werden die weiteren Kontroll- und Reinigungsintervalle festgelegt, um die langfristige Mundgesundheit zu sichern. Die Nachsorge erfolgt in der Regel ein Leben lang. Eine Hauptbehandlung kann im Rahmen der Nachsorge durchschnittlich nach 10 Jahren erneut ratsam sein.

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